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Besuch des Abfallheizkraftwerkes Velsen
Mit dem Slogan: „velsenfest für unsere Umwelt“ wirbt das Abfallheizkraftwerk Velsen auf seiner Webseite. Die IfKom-Saar hatten Gelegenheit dieses Kraftwerk zu besichtigen und den Spruch zu überprüfen. Denn vor dem Baubeginn, Ende der 90er-Jahre des letzten Jahrhundert, gab es starken Protest der hier wohnenden Bevölkerung.
Eine der damals skeptischen Bürgerinnen war sogar bei unserer Führung dabei. Sie sagte: „Wir Anlieger befürchteten damals starke Beeinträchtigungen und Minderung unserer Wohnqualität. Wir glaubten den Versprechungen der Bauherrn nicht. Heute sind wir sehr zufrieden mit der Sauberkeit der Anlage.“
Das Abfallheizkraftwerk Velsen schafft mit zwei Verbrennungseinheiten 30 t Abfall pro Stunde zu verbrennen. Die dabei entstehenden Rauchgase werden in eine 4-stufige Rauchgasreinigung geleitet. Die Gase durchlaufen dann nacheinander:
- die Entstaubung (geschieht mit Elektrofiltern),
- die Rauchgaswäsche (mittels mehrstufigen Wäschersystem),
- die Entstickung (= Verfahren, bei dem Stickoxide aus den Abgasen entfernt werden) und
- die Dedioxinierung. (mit Gewebefilter werden die Restmengen von Dioxinen und Schwermetallen und sonstigen Schadstoffen mittels Kalkhydrat und Aktivkohle entfernt)
Energienutzung:
Im Verbrennungsofen wird die anfallende Verbrennungswärme mit hohen Wirkungsgrad in den Wasserdampfkreislauf eingespeist. Ein Teil des erzeugten Dampfes, ca. 35.000 MWh, deckt den Eigenbedarf der Anlage. Der Großteil des Dampfes, ca. 115.000 MWh, wird für die Stromproduktion verwendet.
Der Dampf (400 Grad Celsius, 40 bar) treibt eine Turbine an, die mit einem Generator zur Stromerzeugung verbunden ist. Der Stromüberschuss von jährlich ca. 85.000 MWh wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Das entspricht dem Strombedarf von rund 30.000 Haushalten.