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Besuch im Feinmechanischen Museum Fellenbergmühle in Merzig
Die IfKom Saar machte einen faszinierenden Ausflug in die Arbeitswelt zu Beginn des 20. Jahrhundert.
Dort empfing uns ein Wirrwarr aus Transmissionsriemen und Maschinen, die eine Atmosphäre erzeugte, die uns Besuchern der Werkstatt sofort den Atem raubte. Das Museum zeigt außergewöhnlich deutlich die Transformation von der früher nur handwerklichen zur heutigen überwiegend industriellen Produktionsweise. Die Energie, die zum Antrieb der Maschinen benötigt wird, entstammt einer Turbine, angetrieben wird durch den aufgestauten Seffersbach.
Die Fellenbergmühle in Merzig/Saar wurde im Jahr 1767 zunächst als Mahlmühle am Seffersbach errichtet, wo seinerzeit bis zu 32 Mühlen arbeiteten.
Im Jahr 1927 übernahm Peter Hartfuß die Mühle und verlegte seinen feinmechanischen Betrieb dorthin mit dem Ziel, Feinmechanikerwerkzeuge und Maschinen für Uhrmacher und Goldschmiede zu herzustellen. Bis heute funktionieren die Maschinen noch tadellos, die Hartfuß zwischen 1898 und 1930 selbst entwickelt und gebaut hat. Damit produzierte er viel hundertfach Maschinen wie die Trauringgraviermaschine „Cardan“ mit eigenem Patent, sie graviert in kurzer Zeit die gewünschten Initialen in Trauringe. Oder auch die Ringerweiterungs- und -verengungsmaschine „Modell50“ (Bezeichnung erklärt die Funktion)sowie die Stanz- und Triebnietmaschine „Multiplex ein Uhrmacherwerkzeug zum präzisen, senkrechten Führen von Punzen (= Prägewerkzeug, zum Prägen von z.B. Gold 333 usw.) Einige der hier gebauten Maschinen wurden in die ganze Welt exportiert.
Heute befindet sich im Museum ein Café, in dem sogar Trauungen möglich sind